Erklärung CELA-Gebühren

Erklärung CELA-Gebühren

UWW-Transferregelements, bekannt als CELA-Gebühren

Sie waren ein wichtiges Thema in den DRB-DRL-Gesprächen in Bad Mergentheim,  Aschaffenburg und bei der avisierten gemeinsamen Presseerklärung. Von Seiten des DRB wurde gefordert, dass die DRL die Zahlung an die UWW-Europe absegnet.

Was nun sind diese CELA-Gebühren?

CELA war der Vorläufer der heutigen UWW-Europe. Das Pendant zur UEFA im Fußball.

1999 (aus dem Gedächtnis)  beschlossen die Schweden, Gebühren für die in der Bundesliga ringenden Schweden einzuführen. Kurz darauf folgte die CELA mit ihren Wechselgebühren für Nichtdeutsche Ringer in die Bundesliga.  Diese Wechselgebühr musste jedes Jahr bezahlt werden, auch wenn der Ringer strenggenommen nicht nochmal gewechselt ist. Auch dies ist heute noch so. Bislang wurde die Gebühr in Deutschland nur in der Bundesliga verlangt. Nach der Auflösung der Zweiten Bundesliga erhoben UWW und somit der DRB sie auch für die Regionalligen.

2002 betrugen diese 300 CHF für jeden Wechsel (im damaligen Umrechnungskurs waren dies ca. 207 €). Für Teilnehmer an Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften, mussten 500 CHF bezahlt werden. Medaillengewinner bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften, kosteten 700 CHF Ablöse. Olympiasieger und Weltmeister wurden mit 1000 CHF (damals ca. 690 €) versilbert.

2017/2018 betrugen die Gebühren, laut UWW-Transferreglement, für einen nationalen Ringer 750 CHF (690 €), für einen internationalen Ringer 1500 CHF, für einen Medaillengewinner bei Kontinentalmeisterschaften oder Weltmeisterschaft der Junioren 2000 CHF, für Medaillengewinner bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften der Männer 2500 CHF (2300 €).

Für Silber- oder Bronzemedaillengewinner bei Weltmeisterschaften, ergibt das eine Steigerung seit 2002, um 357 %! In € sind es sogar 476 %!

Interessanterweise weist der Österreichische Ringerverband aktuell (Gebühren siehe unten) folgende Preise aus: Olympiasieger, Welt- und Europameister 1000 CHF, Medaillengewinner bei Olympia, Welt- und Europameisterschaften 500 CHF. Sonstige Ringer 300 CHF. Ähnliche Preise wie in Deutschland anno 2002.

Das Budget der UWW-Europe 2017 in Bulgarien betrug nach eigenen Angaben 327.000 CHF. Davon Wechselgebühren 320.000 CHF.  Diese Summe stammt nahezu ausschließlich aus Deutschland. Es flossen somit in den letzten Jahren annähernd 300.000 CHF pro Jahr von Deutschland zur UWW-Europe und somit deckte und deckt Deutschland fast deren kompletten Etat.

Die CELA-Gebühren werden von den Mitgliedern der UWW und UWW-Europe eingezogen. In Deutschland ist das einzige Mitglied der DRB. Der einzig zugelassene Verband. Rechtlich richtig schuldet der DRB somit diese Gebühren der UWW-Europe. Gängige und vom DRB geforderte Praxis ist hingegen, dass die Vereine diese Gebühr direkt bei der UWW-Europe begleichen, ohne den Umweg DRB, wenn sie die Formulare TILL1 und TILL2 unterschrieben zurückbekommen.

Die DRL ist kein Verband und möchte dies auch nicht sein. Insofern ist sie kein Mitglied der UWW und der UWW-Europe und diese können und dürfen von der DRL somit keine Gebühren einziehen. Sie kann auch nie Mitglied sein.  Sollten die DRL-Mitglieder in einer DRB-Liga starten, wären auch sie dem UWW-Reglement verpflichtet und müsste diese Gebühren bezahlen, so denn diese rechtens sind. Das Problem würde sich somit von selbst erledigen. Jegliche Diskussion um dieses Thema ist somit ein Scheingefecht und die DRL versteht nicht, warum von der DRL eine Akzeptanz der Gebühren gefordert wird. Eine solche Akzeptanz könnte die UWW-Europe nicht einmal annehmen.

2013 beschlossen alle Erstligisten und fast alle Zweitligisten, die  CELA-Gebühren rechtlich überprüfen zu lassen und gründeten hierzu die IG-Ringen. Ziel war es, gemeinsam mit dem DRB zu agieren. Geplant war, die Gebühren zu senken und die eingesparten Gelder in die Jugendarbeit zu investieren. Dies wurde vom DRB-Vorstand abgelehnt, wodurch die Vereine entschieden, den Rechtsweg zu bestreiten. Dem DRB wurde vorgeschlagen, den Sportgerichtshof einzuschalten. Auch hier kam wieder ein negativer Bescheid. Auf Wunsch des DRB wurde eine Pause eingelegt, um die Olympia-Bewerbung nicht zu gefährden, was die IG-Ringen akzeptierte. Dafür wollte der DRB das Anliegen der Vereine unterstützen. Dies geschah dann nicht, weil der DRB-Vorstand der Meinung war, dass ihn die CELA-Gebühren nicht angehen. Da nur der DRB Mitglied in der UWW ist, stimmt dies natürlich nicht.

Der DRB bot an, zwischen Vereinen und UWW zu vermitteln, womit die Klage ausgesetzt wurde. Der DRB erreichte bei der UWW, dass

  1. N6-Ringer keine Wechselgebühren mehr bezahlen müssen.
  2. Eine Lizenz 12 Monate -Kalenderübergreifend- gilt.
  3. Die Kalkulation der Gebührenhöhe sich nur noch auf die Erfolge der letzten 4 Jahre bezieht.

Aufgrund der Streitigkeiten, die letztendlich zur Gründung der DRL führten, wurde die Klage nicht weiter fortgeführt. Den Schreiben des Bundesligaausschusses und aus Burghausen nach zu urteilen, sehen die damals in der IG-Ringen engagierten Bundesliga-Vereine die CELA-Gebühren nun für rechtens an.

Die DRL bot bei der EM in Novi Sad Tzeno Tzenov, dem UWW-Europe Präsidenten, an, die CELA-Gebühren zu bezahlen. Dieser lehnte folgerichtig ab, da die DRL kein Mitglied der UWW ist. Nur wenn sich die DRL-Mannschaften unter dem Dach des DRB befinden würden, könnten die Gebühren, über den DRB, eingefordert werden. Eine direkte Absprache mit der UWW ist nicht möglich, da die DRL kein Mitglied ist und sein kann. Eine Absprache mit dem DRB ist nicht möglich, da die DRL kein Mitglied im DRB ist. Sollten die DRL-Mannschaften in einer dem DRB untergeordneten Liga starten, erübrigen sich alle Absprachen. Diese sogenannte „rote Linie“ ist somit keine.

Link: Gebühren an die CELA/FILA (AUT)

INTERNATIONALE AUSLÄNDERGEBÜHREN FÜR LIGABEWERBE (Stand 19.07.2018)
Gebühren an die CELA / FILA sind für jene Ausländer zu bezahlen, die für die Liga-Bewerbe extra nach Österreich einreisen und nicht bei uns leben.
Die Gebühren dafür
Gebühr
– für Olympiasieger, Welt- und Europameister CHF 1.000,00
– für Medaillengewinner OS, WM, EM CHF    500,00
– für die übrigen Ringer CHF    300,00
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