Weingarten bezwingt Ispringen im Lokalderby
Foto by DRL | In der ausverkauften Mineralix Arena in Weingarten, startete Germania Weingarten zu Hause in die DRL Rückrunde. Nach dem Wiegen stand fest, dass der KSV Ispringen mit einem Ringer weniger den Rückrundenstart bestreiten wird. Die Ispringen stellten keinen Ringer in der 67kg Greco Gewichtsklasse auf. Unter den Augen von Eric Bänziger (Bürgermeisters der Gemeinde Weingarten) und dem DRL Präsidenten, Werner Koch, sowie dem Regionalsender „BadenTV“, starteten beide Mannschaften ihre Kämpfe, moderiert von Ralph Oberacker.
Kampfrichter, Frank Lenk, behielt den Überblick auf der Matte, musste diesmal aber häufiger als sonst Passivitätsermahnungen an die Ringer verteilen.
Frank Heinzelbecker (Cheftrainer Germania Weingarten): „Wir haben 5 Kämpfe gewonnen und 5 verloren. Gefährlich hätte uns der geplanter Ispringer Ringer in 67kg werden können, dieser ist aber für uns überraschend nicht angetreten. Ich empfand die Kämpfe als ausgeglichen. Unsere „Neuen Ringer“ wie z.B. Luis Orta und Karapet Chalyan hatten leichte Startschwierigkeiten, siegten letztendlich aber und nur das zählt. Da ist sicherlich noch mehr Potential vorhanden“.
Einigen Ringern merkte man an, dass ihnen die zurückliegende WM in Budapest noch in den Ringerknochen steckte. Lichtblick hierbei bildeten die Kämpfe in der 63kg Gewichtsklasse (Freistil) Vasyl Shuptar gegen Vazgen Tevanyan sowie in 97kg (GR) Maksim Safarian gegen Revazi Nadareishvili.
In 63kg (F) versuchte Vasyl Shuptar vor der Pause mehrfach an Tevanyan Beine zu gelangen, Tevanyan fackelte nicht lange, drehte Shuptar zur Seite, kam so an seine Beine und durch einen gekonnten Ausheber zum Mattenrand hin, waren ihm seine ersten Punkte sicher. Nach der Pause ließen beide Ringer in ihren Aktionen nicht nach und Shuptar musste bis zur letzten Sekunde durch weitere Aktionen stetig Nachsetzen. Zum Schluss siegte Tevanyan knapp wegen höherer Wertung.
In 97kg (GR) traf Maksim Safarian auf Revazi Nadareishvili. Was für Kämpfer, durchtrainiert und offensichtlich optimal vorbereitet. Beide Ringer glänzten nicht durch blitzschnelle Aktion, stattdessen sahen die Zuschaue pure Kraft bei den Aktionen. Safarian musste als erstes zu Boden (Passivität), Nadareishvili wirkte in diesem Moment hierbei etwas überfordert, aber wer das glaubte wurde eines Besseren belehrt. Er bekam seine Hände unter den Körper von Safarian, hob ihn kurz an, brachte sich dadurch in die Position eine Bodenrolle ansetzen zu können und setzte diese auch gleichsam um. Er probierte es ein zweites Mal, aber zu einer weiteren Bodenrolle kam es dann nicht mehr. Nadareishvili lag zur Pause mit vier Punkten vorn. Safarian versuchte nach der Pause mehrfach am Boden zu Punkten, konnte aber letztendlich nur noch einen Punkt für sich erringen und verlor diesen Kampf mit 1:4.
In den weiteren Kämpfen besiegte in 60kg (GR) Luis Orta den Ispringer Roman Amoyan mit 2:0.
In 130kg (F) betrug der Punkte-Pausenstand 1:0. Nach der Pause hob Ketoev den Weingartner Nurasulov von der Matte ins Aus und holte sich dadurch seinen ersten Punkt. Durch mehrfache Kopfklammer blockierte Ketoev Nurasulov Attacken, die Kräfte schwanden langsam und Ketoev sicherte sich am Boden weitere Punkte. Der Endstand lautete 1:4.
In 67kg (GR) holte Maxim Mamulat kampflos vier Punkte für seine Mannschaft aus Weingarten.
Nach der großen Pause ging es mit der Gewichtsklasse 87kg (F) Arsen-Ali Musalaliev gegen Davit Tlashadze weiter. Hier war Musalaliev klarer Favorit, der Gewichtsunterschied beider Ringer betrug 8kg und dieser Unterschied zeigte sich in den Aktionen von Musalaliev, der durch Technische Überlegenheit mit 17:2 siegte.
Alejandro Valdes traf auf Usman Shakhgiriev in 72kg (F). Valdes beherrschte ab der ersten Sekunde den Kampf. Shakhgiriev versuchte zu Kampfbeginn Valdes mit seiner Hand zum Kopf von Valdes auf Abstand zu halten. Nach zwei Minuten musste Shakhgiriev durch Passivitätsandrohung versuchen zu Punkten, ein Bodenausheber gelang nicht, aber Valdes nutzte seine Konter-Chance – gelang oben auf, packte Shakhgiriev und punktete durch Bodenrolle. Zur Pause lag Valdes bereits mit sieben Punkten vorn. Shakhgiriev machte nach der Pause sofort Druck, er lag zurück, wirkte aber etwas ratlos gegen Valdes und konnte bis Kampfende keinen Punkt für sich verbuchen. Der Kampf ging 10:0 für Valdes aus.
In 87kg (GR) trat Jan Fischer gegen Roberti Kobliasvili an. Bei 2:15min holte sich Kobliasvili seinen ersten Punkt, da Fischer durch einen Angriff von Kobliasvili von der Matte ging. Dies blieb auch der Pausenstand. Mit dem Standkampf ging es nach der Pause weiter, Druck und Gegendruck. Fischer musste mehrfach in Bodenlage (Passivität), aber Kobliasvili konnte diesen vermeintlichen Vorteil für sich nicht nutzen. Der Kampf ging mit 0:3 für Kobliasvili aus.
Karapet Chalyan gegen Igor Besleaga in 77kg (GR). Die gleichschweren Ringer kämpften viel im Stand, aber die Punkte wurden am Boden gemacht. Chalyan ging mit zwei Punkten in die Pause, die er sich durch eine Bodenrolle errang. Besleaga holte in der fünften Minute durch einen Hüftwurf 2 Punkte für sich. Dies reichte ihm aber nicht mehr zum Sieg. Endstand 3:2.
Den abschließenden Kampf bestritten Magomed Kadimagomedov gegen Israil Kasumov in 77kg (F). Beide Ringer gingen mit Punkten in die Pause, wobei Kasumov einen Punkt mehr als sein Gegner vorweisen konnte. Beide versuchten nach der Pause durch Hüftdreher am Boden in Oberlage zu gelangen. Zum Teil gelang dies und brachten beiden Ringern weitere Punkte ein. Am Ende siegte Kasumov mit 4:3 Punkten.
Germania Weingarten besiegte den KSV Ispringen mit 13:8 Punkten und blieb seiner Siegesserie treu. Diese wurde in der aktuellen Saison nur einmal durch eine Auswärtsniederlage beim KAV Eisleben unterbrochen. Momentan befindet sich Weingarten auf den ersten Tabellenplatz und Ispringen auf den vierten.
Germania Weingarten 13 |
KSV Ispringen 8 |
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