Junge Talente als Hoffnungsträger: Kaderplanung beim VfK Schifferstadt

Junge Talente als Hoffnungsträger: Kaderplanung beim VfK Schifferstadt

Wird das die Mission Titelverteidigung? VfK Schifferstadt gibt Kader-News bekannt.

Schifferstadt hat in der vergangenen Saison souverän den Titel geholt. Zweimal konnten sich die Pfälzer im Finale gegen den SV Germania 04 Weingarten durchsetzen. Besonders in Erinnerung geblieben sind vielen Ringsportfans mit Sicherheit die Begegnungen zwischen dem Kubaner Alejandro Valdes und dem Inder Bajrang Punia.

Ob wir diese Paarung kommende Saison wieder sehen werden, bleibt offen, sagt Daniel Baumann, zuständig für die Kaderplanung beim VfK. „Der Kontakt besteht weiterhin, ein erneuter Einsatz von Punia ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausgeschlossen. Außerdem stehen wir mit dem ehemaligen VfK-Star und zweimaligen Freistil-Weltmeister Frank Chamizo in Kontakt. Mal sehen was da noch kommt.“

Dafür sind einige andere Positionen im Kader schon sicher besetzt. Daniel Baumann berichtet über die Kaderplanung des amtierenden Deutschen Meisters: Wer kommt? Wer geht?

Abgänge
Patrick Dublinowski, Maxim Perpelita und Hamet Rüstem werden kommende Saison nicht für den VfK Schifferstadt auf der Matte stehen.

Neue Struktur

„Nach den Rücktritten der sportlichen Führung in Person von Trainergespann Erol Bayram und Markus Scherer ändert der Klub seine Struktur und setzt nun auf Marvin Scherer als Teammanager sowie Daniel Baumann, der für die Kaderplanung zuständig ist“, berichtet der Verein.

In den Gewichtsklassen 60 bzw. 63 kg Griechisch-Römisch wird der „Ur-Schifferstädter“ Marvin Scherer nach zwei Jahren wieder in die Heimat zurückkehren und in Doppelfunktion auch auf der Matte agieren.

Neuzugänge

Neue Power im Freistil: Vangelov-Ersatz gefunden

In der Gewichtsklasse bis 60 / 63 Kilogramm Freistil bekommt der VfK für die kommende Saison „neue Power“, berichtet Baumann über die Kaderplanung. Nachdem bereits früh feststand, dass Georgi Vangelov den Verein in Richtung Nendingen verlassen wird, war klar: Ein Ersatz muss her. Mit dem Russen Ahkmed Idrisov hat der VfK einen vielversprechenden Nachfolger gefunden. Idrisov ist amtierender Junioren-Weltmeister. Bei der WM erkämpfte er sich unter anderem einen Sieg gegen den (DRL-Fans bekannten) Nachwuchsathleten Arsen Harutyunyan.

Außerdem kommt im Freistil Asadulla Lachinov aus Weißrussland. Der 33-Jährige belegte 2011 beim Ali-Aliyev-Turnier den ersten Platz, 2016 wurde er bei den Olympischen Spielen in Rio Siebter.

Verstärkung im Schwergewicht

Der VfK Schifferstadt hat einen Neuzugang in der Gewichtsklasse bis 130 Kilogramm Freistil zu vermelden. Für die Saison 2019/20 kommt die Nummer 2 der Türkei in dieser Gewichtsklasse (nach Taha Akgül) nach Schifferstadt. „Fatih Cakiroglu soll kommende Runde unseren Daniel Ligeti ersetzen und für neue Hoffnung in 130 kg Freistil sorgen“, sagt Baumann. Mit dem 38-jährigen Routinier holt sich der VfK keinen Unbekannten auf die Matte: Mehrfacher Medaillengewinner bei internationalen Turnieren, unter anderem holte er 2011 Gold bei der EM in Dortmund. Der VfK setzt mit Cakiroglu auf einen erfahrenen Ringer, um den es nach seinem EM-Sieg aber eher still war auf internationalem Parkett. Wir sind gespannt, was der Schwergewichtler ab September auf die Matte bringt.

Nachwuchs in 77 Kilogramm Freistil

In der kommenden Saison wartet der VfK mit einem weiteren Nachwuchstalent auf. Mit Ahkmed Shokumov kommt ein weiterer Junioren-Europameister (2018) nach Schifferstadt.

Mit Shokumov und auch Idrisov hat sich der VfK zwei große Hoffnungsträger ins Team geholt – bleibt abzuwarten wie sich die beiden Nachwuchsstars in der Deutschen Ringerliga gegen internationale Topathleten schlagen werden.

Vertragsverlängerungen

Viele bekannte Gesichter aus dem Team der vergangenen Saison werden den VfK-Fans erhalten bleiben, so der Verantwortliche für die Kaderplanung in Schifferstadt.

Mutalimov und Abakarov bleiben dem VfK treu  

Vertrag verlängert: Der 67-Kilogramm-Mann Murshid Mutalimov, aus der russischen Republik Dagestan, wird auch kommende Saison im Trikot der Schifferstädter im freien Stil auf die Matte gehen. Bei den russischen Meisterschaften erkämpfte er sich die Bronzemedaille.

Ebenfalls weiterhin dabei: Zelimkhan Abakarov (63kg Freistil). Der Russe holte sich in diesem Jahr den ersten Platz beim Ali-Aliyev-Turnier in seiner Gewichtsklasse. Außerdem hat er bei den Team-Weltmeisterschaften den kubanischen WM-Helden Bonne Rodriguez besiegt. Auch von ihm erhofft sich der VfK eine starke Leistung. Die Erwartungen sind nach dem Erreichen des Deutschen Meistertitels nicht kleiner geworden.  

Außerdem stehen die Semenov-Brüder (Minigiyan (60/63 Gr) und Sanal (63/67 Gr) Semenov) in den Startlöchern, um den VfK in der kommenden Saison zu unterstützen, berichtet Daniel Baumann.

Revanche für Mihai Mihut?!
In der Gewichtsklasse bis 67 Kilogramm Griechisch-Römisch bleibt dem VfK der Rumäne Mihai Mihut im Kader erhalten. Der Europameister und Drittplatzierte bei der WM 2018 hat in der kommenden Saison unter anderem seine Revanche gegen Eisleben vor Augen. Vergangene Saison gab er gegen Eislebens Victor Ciobanu, den Sieg kurz vor Schluss noch aus der Hand.

72 Kilogramm Griechisch-Römisch

In dieser Gewichtklasse steht Artur Politaiev im Kader. „Letzte Saison konnte er mit nur einem Auftritt sein Können beweisen. Wir sind froh, dass er auch dieses Mal wieder dabei ist“, so Baumann über die Vertragsverlängerung.  Außerdem freut sich der VfK auf „die Maschine aus Georgien“: Ramaz Zoidze. Der 22-Jährige bleibt auch 2019/20 bei den Pfälzern.

Ein Ringer mit deutschem Pass steht auch schon fest: „Für die Deutschen wird unser ehemaliger VfK-Mann Marvin Scherer den Kader unterstützen, der mit voller Motivation auf die Matte geht und den VfK-Fans versucht alles zu bieten.“ 

Durch die Deutschquote sei bisher aber noch vieles offen, berichtet Baumann über die Kaderplanung. „Doch der VfK ist bereit, dieses Jahr wieder anzugreifen. Uns ist aber auch klar, dass die Konkurrenz nicht schläft. Wir werden im Kampf um den Titel sicherlich auf heftigen Gegenwind stoßen.“

Laut neuem Regelwerk hat jedes Team maximal 22 Lizenzen für Athleten zu vergeben. Gerade für den VfK Schifferstadt eine große Umstellung im Vergleich zur vergangenen Saison, bestätigt auch Daniel Baumann:

„Das ist für uns erstmal nicht leicht gewesen. Vergangene Saison war unser Kader ja doppelt so groß. Ich persönlich finde 22 deutlich zu wenig. Man tut sich so ziemlich schwer bei der Planung – aber wir kommen soweit zurecht. Mit weiteren hochkarätigen Kader-News wollen wir uns aktuell noch bedeckt halten“

Bis zum 31.08. hat der VfK Schifferstadt laut Liga-Regelwerk noch Zeit, am Kader zu feilen. Dann muss das Team stehen – ob es erneut für den Titel reicht, zeigt sich dann ab Ende September. Erster Kampfabend ist am 28.09.2019. Dann trifft der VfK auf den SV Germania Weingarten. „Wir freuen uns auf spannende Kämpfe und neue Herausforderungen“, sagt Baumann mit Blick auf die neue Saison.

(Vanessa Graf)

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