Lopez erwartet Pino: Kubanisches Giganten-Duell in der DRL

Lopez erwartet Pino: Kubanisches Giganten-Duell in der DRL

(cl) Der König erwartet seinen Thronfolger. In der Tuttlinger Mühlauhalle steigt im Rahmen der zweiten DRL-Hauptrunde am Samstag nicht nur das Prestigeduell zwischen dem ASV Nendingen und dem SV Germania Weingarten, sondern auch das zwischen den beiden kubanischen Superschwergewichtlern Mijain Nunez Lopez und Oscar Pino Hinds.

Es ist ein Kampf der Generationen und Giganten. Knapp 130 Kilogramm bringen die beiden Athleten jeweils auf die Matte, knapp zwei Meter sind sie groß. Und Großes haben sie auch in sportlicher Hinsicht noch vor.

„Es geht bei diesem Duell nicht darum, das Olympia-Ticket auszukämpfen“, sagt Lopez. Denn: Dass er im kommenden Jahr nach Tokio fährt, gilt ohnehin als sicher. Es wären bereits die fünften Olympischen Spiele für den mittlerweile 37-Jährigen. Und sie sollen der krönende Abschluss seiner einzigartigen Karriere werden. Drei Olympia-Titel (2008, 2012, 2016) hat Lopez schon. Jetzt will er als erster männlicher Ringer überhaupt noch einen vierten holen. „Die Duelle in der DRL sind eine besondere Erfahrung für mich und spielen in meiner Vorbereitung auf Olympia eine wichtige Rolle“, erklärt er.

Bei seinen ersten beiden Saisonkämpfen gegen Ispringen und Saitiev Eupen Mitte Oktober fuhr Lopez jeweils souveräne Siege ein. Zurück nach Hause geflogen ist er seitdem nicht mehr. „Ich fühle mich wohl hier in Deutschland“, sagt der kubanische Koloss, für den der Ukrainer Mykola Kuchmii als Trainingspartner nach Nendingen beordert wurde. Über die DRL sagt Lopez: „Ich habe einen sehr positiven Eindruck. Die Verantwortlichen stecken sehr viel Arbeit in die Organisation der Kämpfe und ich werde als dreifacher Olympiasieger sehr geschätzt.“ 

Auch in Weingarten, wo er das Geschehen vor gut einer Woche als Zuschauer vom Mattenrand aus verfolgte und von den Zuschauern mit stehenden Ovationen begrüßt wurde. Wo er auch hinkommt, wird Lopez gefeiert – und gefürchtet. Über Jahre hinweg war er im internationalen Superschwergewicht so gut wie nicht zu schlagen, holte neben seinen Olympia-Titeln fünf Gold- und drei Silbermedaillen bei Weltmeisterschaften, gewann fünf Mal die Panamerika-Spiele. Bis er abtritt, führt an ihm kein Weg vorbei. Auch für Landsmann Pino nicht. Noch nicht. Zumindest im griechisch-römischen Stil.

Bei der WM im kasachischen Nur-Sultan im September ließ der kubanische Verband Pino zwar den Vortritt und der 26-Jährige löste im Greco-Schwergewicht als Zweiter auch direkt das Olympia-Ticket. Will er 2020 wirklich nach Tokio, wird er aber wohl noch ein weiteres im freien Stil erkämpfen müssen. „Das ist mein aktuelles Ziel und in Tokio angekommen, will ich den Wettbewerb dann auch gewinnen“, betont Pino.

Klingt ambitioniert. Aber keineswegs aussichtslos. Schon bei den kubanischen Meisterschaften im Juni stellte Pino seine Vielseitigkeit eindrucksvoll unter Beweis und räumte die Titel in beiden Stilarten ab. „Er hat viel Potenzial. Ich freue mich auf seine zukünftige Entwicklung“, sagt Lopez über seinen Erben, der seine bislang insgesamt acht DRL-Kämpfe im Germanen-Dress allesamt gewinnen konnte.

Um 20 Uhr gehen Lopez und Pino am Samstag gemeinsam mit ihren jeweiligen Teamkollegen in Tuttlingen auf die Matte. Bereits eine halbe Stunde zuvor empfängt der KAV Eisleben in der Glück-Auf-Halle den KSV Ispringen.

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