Nendingen mit Sieg, Ispringen trotzdem Gruppensieger

Nendingen mit Sieg, Ispringen trotzdem Gruppensieger

Nendingen (ms) Mit dem ASV Nendingen und dem KSV Ispringen haben sich neben Germania Weingarten zwei Teams in den Kreis der Meisterschaftskandidaten gespielt, die letzte Saison im Halbfinale ausgeschieden sind. Am vergangenen Wochenende gelang Nendingen im Heimkampf die Revanche für die Auftaktniederlage in Ispringen. Erneut machte sich dabei die Wichtigkeit der Deutschquote bemerkbar.

Denn während es Nendingen im Hinkampf durch die verletzungsbedingte Absage eines deutschen Ringers nicht schaffte, zwei einheimische Ringer auf die Matte zu bringen und damit sechs Strafpunkte kassierte, musste auch Ispringen beim Rückkampf auf einen zweiten Deutschen verzichten. Ibrahim Fallacara hatte seine Kampfteilnahme am Freitag kurzfristig aufgrund einer Verletzung absagen müssen. Daher entschied man sich beim KSV dafür, keinen zweiten Deutschen aufzustellen, sondern sich nur 24 Stunden vor Kampfbeginn um die Dienste des amtierenden Weltmeisters Nugzari Tsurtsumias zu bemühen. „Erst am Freitagabend um 20:30 Uhr haben wir bei Tsurtsumia nachgefragt, ob er für uns gegen Nendingen antreten könnte“, berichtet die sportliche Leiterin Diana Mehnert. „Er hat sich gleich dazu bereiterklärt und sich um 6 Uhr georgischer Ortszeit auf den Weg nach Deutschland gemacht. Aktuell steckt er eigentlich mitten im Krafttraining. Nach achtstündigem Flug ist er in Deutschland angekommen und hat seinen Kampf gegen einen starken Valentin Lupu gewonnen.“

Aus den sechs Strafpunkten wurden durch den 3:0-Punktsieg Tsurtsumias nur noch 3 Punkte Rückstand. Und das einstige 6-Punkte-Polster Nendingens schmolz in der ersten Halbzeit deutlich zusammen. Vier der ersten fünf Kämpfe sollten die Gäste für sich entscheiden. Nur der dreifache Olympiasieger und fünffache Europameister Mijain Lopez Nunez holte für den ASV erwartungsgemäß seine Punkte. Aus dem auf der Matte erkämpften 2:8 wurde dank der Strafpunkte ein 8:8 Halbzeitstand, der auf einen spannenden zweiten Durchgang hoffen ließ.

Zum Auftakt siegte Zhan Belenyuk (87 kg. G) gegen einen sicher wacker schlagenden Bogdan Eismont kurz vor Kampfende durch technische Überlegenheit. Das Nendinger Urgestein Benjamin Raiser blieb anschließend gegen Balint Korpasi chancenlos. Der Europameister von 2017 siegte nach nur vier Minuten durch technische Überlegenheit. Ispringens Rasul Tsikhayeu zeigte anschließend eine starke Leistung gegen den WM-Silbermedaillengewinner Yabrail Hasanov. Dennoch setzte sich der Aserbaidschaner mit einem 4:2-Punktsieg knapp durch. Die Entscheidung über den Kampfausgang wurde auch in der anschließenden Begegnung nicht herbeigerufen. Nendingens Gadzhimurad Omarov (77 kg, F) und Darsam Dzhaparov zeigten einen von der Defensive geprägten Kampf, den der in Reihen der Ispringer stehende Dzhaparov knapp gewinnen konnte.

Die Entscheidung sollte nach 13:13-Zwischenstand tatsächlich erst im letzte Kampf fallen. Und dort trafen mit Daniel Cataraga (77kg, G) und Aik Mnatsakanian zwei Ringer aufeinander, die schon in Hinkampf aufeinandergetroffen waren. Mnatsakanian hatte vor zweieinhalb Wochen noch knapp die Oberhand behalten. Diesmal legte Daniel Cataraga erneut in seiner nicht zu bändigenden Art los und attackierte seinen bulgarischen Kontrahenten von Beginn an hart. Es entstand ein sehr offensiv geprägter Kampf, in dem Cataraga in Führung ging. Nachdem Mnatsakanian nach wiederholter Passivität in die Bodenlage beordert wurde, sprang der Bulgare aus Sicht des Kampfrichters Uwe Steuler regelwidrig auf. Nach wiederholter Ermahnung und einem noch immer „zuckenden“ Mnatsakanian erfolgte schließlich die Disqualifikation des Ispringer Greco-Ringers, die die Fans um ein spannendes Duell auf der Matte betrogen. Nendingen konnte durch den 17:14-Erfolg zwar seine Heimstärke erneut unter Beweis stellen und ist nunmehr seit über einem Jahr ohne Niederlage in der heimischen Mühlauhalle in Tuttlingen. Doch dank des gewonnenen direkten Vergleichs darf Ispringen den Gewinn der Vorrunde für sich behaupten.

Damit ist dem KSV die Halbfinalteilnahme bereits sicher. Auf der Setzliste wird Ispringen mindestens auf Platz 3 oder – je nach weiterem Abschneiden – auch höher eingestuft in die Meisterschaftsrunde gehen. Da die Ergebnisse gegen den sieglosen Neuling Saitiev Eupen nun in der Tabelle gestrichen werden, geht auch der ASV Nendingen mit einer Bilanz von 2:2-Punkten in die nun folgende Hauptrunde.

TEXT: Manuel Schust
BIld: Symbolbild Daniel Cataraga / Christian Streibert

Kommentare sind geschlossen.